Carl Barât (The Libertines) im Interview: „Vatersein wird immer besser – das hat die Evolution so vorgesehen“

Hatte gar keine Ellbogenschmerzen und guckt nur fürs private Foto so: Ex- und Wieder-Libertine Carl Barât
Hatte gar keine Ellbogenschmerzen und guckt nur fürs private Foto so: Ex- und Wieder-Libertine Carl Barât

Dass ich mit diesem Slacker von den Libertines mal über Kinder reden würde, hätte ich vor zehn Jahren auch nicht gedacht. So kam es aber, als ich Carl Barât neulich zum Interview nachts im wiedereröffneten Berliner Bang Bang Club traf. Barât ist neben dem aus Popgazetten und Boulevard bekannten Pete Doherty Sänger von The Libertines gewesen, und damit eines von zwei Gesichtern der wohl angesagtesten britischen Indierockband der frühen nuller Jahre. 2004 trennten sich die Libertines nach zwei herrlich rotzigen Alben und jeder Menge Streit wegen Drogen- und Egoproblemen, und schon deshalb hätte ich mit dem heute 35-jährigen Barât gerne länger darüber gesprochen, wie es ist, nun außer Rockstar auch Vater zu sein und Verantwortung zu tragen. Aber es gab da natürlich noch ein aktuell wichtigeres Thema für Barât, meinen Arbeitgeber und die Popwelt: die Reunion der Libertines.

Ein paar Sätze übers – bei ihm bald zweifache – Vatersein wechselten Carl Barât und ich dennoch, nämlich die hier.

Libertines-Reunion, ein kommendes Album mit Deiner neu gegründeten Band The Jackals – 2014 scheint Dein Jahr zu werden, Carl.

Carl Barât: Ja, ich bekomme sogar ein Baby! Mein zweites dieses Jahr, das erste war der erste Jackals-Gig. Das richtige kommt am 14. August. Es wird wieder ein Sohn.

Ach, Glückwunsch! Dein erster Sohn Eli ist ja mittlerweile drei Jahre alt.

Carl Barât: Ja, richtig. Wir drehen gerade einen Film über die Gründung der Jackals, mit denen auch ein Album ansteht. Außerdem steht die Libertines-Reunion an, und meine Führerscheinprüfung habe ich auch bestanden!

Wieder Glückwunsch. Unser erstes Baby ist nun bald acht Monate alt.

Carl Barât: Oh, cool, Du erholst Dich also so langsam erst, richtig?

Genau, so langsam macht es wirklich Spaß: Er lacht, guckt, rollt sich rum, man kann mit ihm spielen.

Carl Barât: Ja, es wird immer besser. Die ersten Monate sind doch vor allem für die mütterliche Bindung da. Es wird dann spaßiger und immer und immer besser, ehrlich. Das wird so gut. Die Belohnungen kommen und werden immer größer, wie das Kind selbst. So hat die Evolution das bestimmt vorgesehen, damit man nicht das Interesse verliert!

Als Vater kann man ja am Anfang kaum was machen, man steht oft nur hilflos daneben.

Carl Barât: Ich weiß. Du bist nur ein Sklave der Mutter! (lacht)

Was ist Dir neben Deiner Familie aktuell wichtiger, The Jackals oder The Libertines?

Carl Barât: Meine Priorität ist immer nur das, was ich als Nächste tue. Jetzt ist es dieses Interview, danach mein DJ-Set. Deejaying ist nun nicht eine meiner Top-Fähigkeiten, aber ich gebe mein Bestes. Hätte ich den Song „Bang Bang You’re Dead“ nicht, sie hätten mich bestimmt nicht gefragt!

Wie oft machst Du das?

Carl Barât: Letztes Jahr recht oft. Ich bekomme ein Baby, ich muss Geld verdienen, Du kennst das ja! Es gibt schlimmere Jobs. 20-30 Auftritte waren es schon.

Die nun zehn Jahre älteren Libertines haben alle Kinder, oder?

Carl Barât: Ja, jeder von uns hat Jungs. Du bist kein Libertines ohne einen Jungen (lacht)! Pete hat jetzt auch eine Tochter. Das erste Libertines-Mädchen.

Auszüge des Interviews stehen drüben bei Musikexpress.de, das vollständige Interview wird wohl in der August-Ausgabe des Musikexpress erscheinen.  

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