Kiezväter (4): Cedric mit Ida

Was Väter durch den Kiez treibt. Heute: Cedric mit Ida an der Kottbusser Brücke in Kreuzberg.

Cedric mit X
Cedric mit Ida in Kreuzberg. Beide wohnen mit Idas Mama fast gegenüber, auf der Neuköllner Seite des Kottbusser Damms.

Das da oben ist Cedric. Cedric ist Franzose, 31, arbeitet als Lehrer für Geschichte und Französisch Sekundarstufe 1 und 2 in Potsdam, lebt mit seiner Freundin seit 2007 in Berlin und seit September 2012 mit Verstärkung von Ida. Ida wächst zweisprachig auf. Als ich die beiden an einem Samstag treffe, sind sie auf dem Weg zum Kindersport, gleich neben der Synagoge am Fraenkelufer.

Wo ist denn die Mama hier im Bild?

Cedric: Sie arbeitet für eine kleine NGO, und die Ehrenamtlichen haben nur am Wochenende dafür Zeit. Deshalb arbeitet sie gerade.

Und Ihr teilt Euch die Zeit für Ida entsprechend auf?

Wir arbeiten beide unter der Woche, da ist Ida in der Kita. Ich hole sie einen Tag ab, einen bringe ich sie hin, den Rest macht meine Freundin.

War es schwer, hier in Berlin einen Kitaplatz zu finden?

Anfangs war es kompliziert, aber dann hatten wir Glück. Geht ja wohl hier eh nur so. Ida kam mit 11 Monaten in die Kita.

Und das klappte gut, war nicht zu früh?

Ihr gefällt das total gut. Sie geht supergerne hin, hat Freunde dort. Es kommt eben aufs Kind an.

Erinnerst Du Dich an die größten Sorgen sowie Vorfreuden, die Dich vor der Geburt Eurer Tochter umtrieben?

Eine Sorge war, dass irgendwas nicht richtig ist mit ihr. Eine Behinderung, oder dass bei der Geburt etwas schief läuft. Sorgen ums Kind, dass es gesund zur welt kommt.

Hat ja Gott sei Dank geklappt. Und eine konkrete Vorfreude?

Nee.

Dafür fällt Dir bestimmt ein bisher schönster sowie schlimmster Moment mit Kind ein?

Toll war, als sie das erste Mal gelaufen ist. Und schlimm… Sie beißt halt gerade. Sie und ihre Freundinnen beißen, und das ist echt scheiße!

Welche besonders gute und schlechte Tipps durftest Du Dir von Familie und Freunden bisher anhören?

Erinnere ich mich nicht dran. Mein Vater meinte nur, du wirst nicht mehr richtig schlafen, aber das ist ja kein Tipp.

Und keine guten Tipps? Gegen das Beißen oder ähnliche Problemchen? Unser Sohn etwa war anfangs lange Zeit oft unruhig, um es mal so zu nennen – bis wir dank eines Tipps versucht haben, ihn alle anderthalb Stunden zum schlafen zu bringen. Seitdem war er noch viel cooler.

Nö. Wir hatten es, dass sie nachts nicht durchschlief und oft aufwachte und überlegten, wie man das ändern kann. Das hat dann über die zeit funktioniert. Sie wollte nachts immer was trinken, später dann die Flasche. Aber jetzt halt nicht mehr.

Die Frage hört man ja auch andauernd: Schläft er oder sie schon durch? Was ja Quatsch ist, zumindest Babys müssen nachts nun mal essen.

Ja, oft schläft Ida durch, aber nicht immer. Heute Nacht zum Beispiel war sie eine Stunde lang wach und hat geschrien.

Nimmst Du Elternzeit oder hast schon?

Habe ich schon, zwei Monate, da war ich noch in der Ausbildung. Nächstes Mal würde ich mehr nehmen. Diesmal hätte ich aber sonst einen anderen Prüfer gehabt, das wollte ich nicht.

Eine unbezahlte zweite Phase hättest Du ja noch. Liest Du selber über Kinder und Erziehung? In Magazinen, in Büchern, im Netz?

Ehrlich gesagt gar nicht. Meine Freundin liest zum Beispiel diese Monatsbriefe vom Senat, da blättere ich ein bisschen durch. Die sind auch ganz gut, weil sie immer genau zur Entwicklung des Kindes passen und die Fragen behandelt werden, die man sich gerade auch selber stellt. Sonst lese ich nichts.

Nicht mal Problemchen googlen und in anstrengenden Elternforen landen?

In den ersten drei Monaten haben wir das gemacht, wenn Ida viel geschrien hat oder nicht richtig trinken wollte. aber jetzt nicht mehr.

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