12 Beobachtungen, die ich bei Kylie Minogues Berlin-Konzert gemacht habe (weil man im Berghain ja nicht fotografieren darf)

Glitzerkanonen, Countrycover und ein Song für ihren Papa: Kylie Minogue trat am Dienstag im legendären Berliner „Berghain“ auf. Grund genug für uns, die Großeltern auch unter der Woche mal babysitten zu lassen.

Ich im Berghain, und das mit meiner Frau. Dass ich das noch erleben darf! So kam es aber am Dienstagabend, als wir Kid A und Kid B mit den Großeltern daheim ließen, um Kylie Minogue zu bewundern. Die ist trotz ihrer 1,50 Meter ja noch immer einer der größten Popstars der Welt, und wenn sie als solche in einem der bekanntesten Clubs der Welt auftritt, ist es auch zweitrangig, dass ihr dort vorgestelltes neues Album GOLDEN in all seiner Durchschnittlichkeit wohl nicht in die Popgeschichte eingehen wird. Das dachten offensichtlich auch die 500 anwesenden Die-Hard-Fans und Pressevertreter: Das exklusive Konzert soll trotz eines Ticketpreises von 90 Euro innerhalb von zehn Sekunden ausverkauft gewesen sein.

Weil das Berghain viel von seinem Mythos daher zerrt, dass dort absolutes Foto- und Filmverbot herrscht, möchte ich Euch Daheimgebliebenen wenigstens in Twitterlängentextform ein paar meiner inkompetenten Eindrücke kundtun.

12 Randnotizen, die ich bei Kylie Minogues Berlin-Konzert beobachtet habe (weil man im Berghain ja nicht fotografieren darf):

Eine Schlange um 19:30 Uhr vorm Berghain. Treten Deine Freunde auf? Oder hat „Mit Vergnügen“ seine einst erfolglosen „Early Birds“-Parties reanimiert?

Heute wird auch Menschen Eintritt ins Berghain gewährt, die sonst wohl keine Chance haben: Männer mit Hasenohren, Glitzerjackenträger – und langweilige Normalos wie ich. Wobei ich nur spekuliere – ich war ja noch nie abseits eines Konzerts dort!

Keine Fotos, schon klar – aber wofür steht denn bitte dieses große schöne rote K-Herz auf der Bühne? Da kriegt die Generation Instagram doch Zustände!

 

 

Auch Lady Gaga stellte hier ja mal ihr Album ARTPOP vor. Gegenwärtig ist sie der größere Popstar – nicht nur von der Körperlänge her (da nur um drei Zentimeter). Aber Minogue ist 49 und macht keinen Hehl aus ihrem Alter. Mal sehen, wie Lady Gaga in 18 Jahren so im Strumpf steht.

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Ach, Michael Michalsky ist auch hier. Kommende Topmodels wird der hier aber keine finden!

 

„I wanna feel it tonight!“, ruft Kylie ihren Fans zu – und damit wohl das, was der Großteil von ihnen bei allen anderen Berghain-Besuchen denkt.

 

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„Put your phone down! I can’t even take a picture!“, ruft eine um Lockerheit und Contenance bemühte Kylie einem vereinzelten Zuschauer entgegen. Diverse Instagram-Bilder, die offenbar nach und nach gelöscht werden, beweisen: Er war nicht der einzige, den das nicht kümmerte.

 

Ein neuer Song heißt „Rainy Glitter“, passend dazu kommen – Achtung – zwei Glitzerkanonen zum Einsatz. Da hat sich jemand etwas ganz Besonderes ausgedacht!

 

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Kylies Vater fährt (oder fuhr, ganz jung kann der ja auch nicht mehr sein) einen „Shelby 68“, seine Tochter hat einen „sehr persönlichen Song“ dazu geschrieben. Papa bedankte sich und korrigierte dennoch: „1968 Shelby“ sei die korrekte Ausdrucksweise. So so.

 

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GOLDEN hat Minogue in Nashville mit einer Songwriterin von Taylor Swift aufgenommen. Letzteres hört man den Songs im Guten wie im Schlechten an, bezeichnenderweise war es im Berghain jedoch ein Cover, bei dem innerhalb von Band und Publikum die beste Stimmung aufkam: Im Duett mit ihrem Gitarristen Big Luke sang Kylie „Islands In The Stream“ von Dolly Parton und Kenny Rogers, geschrieben von den Bee Gees und den Jüngeren auch als „Ghetto Supastar“ von Pras und Ol‘ Dirty Bastard feat. Mya bekannt. Geht doch!

Die Liveversion ihres Songs „Breathe“ aus dem Jahr 1997 unterstreicht, welcher Sound Kylie Minogue am besten steht. Kein Country-Pop, keine Großraumdiskoklopper – einfach Kylie (mit George-Michael-Einschlag).

Nein, solche Welthits wie Madonna hatte Kylie kaum. Aber sie spielte auch kein „Can’t Get You Out Off My Head“, kein „Locomotion“, kein „Lucky“. Nicht bevor wir ein paar Songs vor Feierabend gingen, damit die babysittenden Großeltern nicht nach Mitternacht noch heim müssen, und auch nicht danach, wie die Setlist und Berichte von Kollegen beweisen. Es war eben doch „nur“ ein Showcase für Kylie Minogues neues Album – wenn auch ein sehr angesagter.

 

Wie es danach und sonst so war, steht inklusive weiterer Fotos auf Musikexpress.de:

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