Mein erstes Mal „Star Wars“

Das „Star Wars“ meiner Jugend, obwohl ich all die Witze und Referenzen kaum verstehen konnte: „Space Balls“ von Mel Brooks mit Rick Moranis als Lord Helmchen (Screenshot)
Das „Star Wars“ meiner Jugend, obwohl ich all die Witze und Referenzen kaum verstehen konnte: „Spaceballs“ von Mel Brooks mit Rick Moranis als Lord Helmchen (Screenshot)

Das Internet, all seine darin herumtobenden großen Kinder und der Status Quo der Popkultur stehen mal wieder Kopf: Nicht nur, dass am 21. Oktober Marty McFly in der Zukunft landet. Einen Tag davor veröffentlichten Disney und Lucasfilm den ersten offiziellen Full-Length-Trailer zu „Star Wars: Das Erwachen der Macht“, dem siebten Teil von George Lucas‘ „Star Wars“-Saga. Nerds, Cineasten, Kids der Siebziger und Achtziger sowie sonstige Filmfreaks flippen aus, Blogs und Fanzines übertrumpfen sich in Spekulationen und Theorien ob der da kommenden, von Drehbuchautor Lawrence Kasdan erdachten und Regisseur J.J. Abrams umgesetzen Handlung. Mich lässt der Hype trotz „Darth Vader“-Unterzeile hier im Blog relativ kalt: Kindheitserinnerungen dank „Krieg der Sterne“? Nicht bei mir.

Ich habe früher „Alf“ gesehen, „Kampfstern Galactica“, sogar die „Ewoks“ und „Spaceballs“. Aber „Star Wars“ und dessen Protagonisten Luke, Leia, Chewbacca und Co. kannte ich nur aus dem Jugendzimmer eines Freundes und vom Hörensagen. Es ist ja nicht so, als hätte das TV-Programm keine Möglichkeiten geboten, diese mutmaßliche Kulturlücke zu schließen. Aber bei den zwei „Star Wars“-Trilogien verhielt es sich bei mir wie bei anderen Mehrteilern („Herr der Ringe“, „Harry Potter“, „Hunger Games“): Warum den anderen Teil im Fernsehen gucken, wenn ich den einen schon verpasst habe? Und dann mit all den Werbepausen? Nein, ich wusste schon als 16-Jähriger: Die Dinger muss ich mir alle mal in einer Tour geben. Und nur 16 Jahre und ein eigenes Kind später, als ich mit meiner Frau endlich jemanden fand, der die Filme ebenfalls noch nicht kannte, war es dann soweit. An einem Winterabend 2013, mit einem geliehenen DVD-Boxset vorm Fernseher und einem schlafenden Baby auf dem Arm.

Erste Eindrücke und Fragen: Warum reden die und bewegen sich wie in einer Parodie? Weshalb schießen die Stormtrooper immer daneben? Was ist Han Solo für ein Macho? Die „Ich bin dein Vater“-Szene kam so holprig und unvermittelt daher wie der Rest der Action. Kitschiger Tiefpunkt beider Trilogien aber ist Anakins und Padmes Kuss auf dem Balkon. Plötzlich verstand ich den Hass alter „Star Wars“-Fans gegenüber den neueren Produktionen. R2-D2, C3PO und Chewie schloß ich dennoch in mein Herz. Und Darth Vader nahm ich mir nicht als Vatervorbild.

3 Gedanken zu „Mein erstes Mal „Star Wars“

  1. Weise es von Dir war, die Filme zu sehen. Sonst irgendwann Du nicht mehr reden kannst mit deinem Kind!

    Ich habe auch erst in fortgeschrittenem Alter die Filme gesehen. Alle. Und trotzdem kann ich mit den Kindern nicht mitreden und es klingt für mich immer ein wenig wie die Lehrerin bei den Peanuts, wenn sie mir was vom Wookie erzählen.

    Und ich habe sogar Mork vom Ork gesehen. Nano Nano.

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